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Pendel mit großer Auslenkung
Rainer Glaschick, Paderborn
2014-06-22
Auf einem Analogrechner soll ein Pendel mit großer Auslenkung simuliert werden.
Theorie
Die Schwingung eines Pendels ist gegeben durch
Für kleine Auslenkungen ist , somit wird die übliche Lösung (Basisschaltung)für den linearen Oszillator:
Der zweite Integrierer wird mit der anfänglichen Auslenkung des Pendels initialisert, hier 0.75. Da im folgenden mit dem Bogenmaß gerechnet wird, entspricht das 43°; bei 45° ist die Formel ohnehin nicht mehr gültig.
Der Faktor vor dem ersten Integrierer bestimmt die Zeitkonstante; mit dem Wert sollte die Periodendauer 2sec sein.
Ausführung
Für die Bildung der Funktion gibt es zwei Möglichkeiten:
- Benutzung der Näherung
- Bestimmung von aus durch Integration
In jedem Fall ist die Projektion in die horizontale Ebene.
Mit Näherungsformel
Der Fehler ist maximal ; bei einer Auslenkung von 45° oder sind das 0.25%1.
Zur analytische Bildung von benötigt man jedoch zwei Multiplizierer, also folgende Rechenschaltung2:
Alternativ kann man auch durch zweimalige Integration von x bilden:
Das ergibt folgende Rechenschaltung:
[
Mit Integration
Da die Ableitungen von ohnehin vorhanden sind, kann als gleichzeitige Integration von erzeugt werden:
Nunmehr werden zusätzlich zu den beiden Integratoren auch zwei Multiplizierer benötigt:
Bemerkenswerterweise wird hier selbst nicht mehr benötigt.
Zwar sind mit die Auslenkung in x-Richtung und mit die in y-Richtung verfügbar; auf dem Oszilloskop oder Plotter sind aber nur mehr oder weniger lange Kreisbögen zu sehen.
Es könnte aber Sinn machen, oder als Funktion der Zeit darzustellen.
1Eine Tschebyscheff-Approximation mit 0.997x - 0.156x³ hat statt 1% nur 1‰ Fehler; dies ist aber wegen der alternativen Lösung über die Integration nicht weiter relevant
2Optimierungen durch invertierende Multiplizierer nicht berücksichtigt
— Rainer Glaschick 2014-06-23 22:07