Hasenjaegers Materialisationen
Gisbert Hasenjaeger (1919-2006) war ein deutscher Logiker in Münster und Bonn.
Die unmittelbare wissenschaftliche Arbeit und Leistung von Hasenjaeger ist hier nicht das Thema; es sind vielmehr seine Demonstrationsmodelle (logistischen Maschinen). Im Rahmen der Aufarbeitung seines Nachlasses wurde auch ein Verzeichnis der Publikationen von Gisbert Hasenjaeger aktualisiert. Während sich die von ihm gebauten Objekte im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn befinden, sind alle Dokumente und Briefe im Nachlass-Archiv des deutschen Museums in München archiviert, erfasst und können dort eingesehen werden.
Angeregt durch einen Vortrag von F.L. Bauer im Maschinenkolloquium 1956/57 an der Universität Münster über den Formelevaluator Stanislaus, begann Hasenjaeger, logistische Maschinen zu bauen, um Konzepte durch Materialisation, wie er es nannte, zu erproben, zu verifizieren und an ihnen zu lernen.
Die Maschinen können am besten in Generationen eingeteilt werden, wobei die ersten drei mit Relais aufgebaut sind:
- Kasimir: Evaluator für logische Formeln; ählich F.L. Bauers Stanislaus
- Alte Wang: Turingmaschine mit programmierbarem Zustandswechsel und etlichen Bändern.
- Mini-Wang: Kleine Turingmaschine mit drei Bändern.
- RTL-Maschine: Aufgebaut mit den ersten Logik-IC in Widerstands-Transistor-Logik (RTL)
- UTM84: Eine sehr kleine Maschine mit 2 Zuständen und drei Registerbändern
- TTL-Maschine: Verwendet Transistor-Transistor-Logik (TTL). Es handelt sich nach erstem Anschein nicht mehr um Turing-Maschinen, sondern um Registermaschinen.
Inbesondere unter Berücksichtigung der Hasenjaegerschen Maschinen habe ich den TM-Index vorgeschlagen. Er ist eine numerische Taxonometrie, die über das Zustand-Symbol-Produkt von Shannon hinausgeht, um Turing-Maschinen mit unterschiedlichen Eigenschaften numerisch vergleichbar zu machen.